Jedes Jahr ereignet sich die gleiche Geschichte. Sie beginnt immer im Frühling, wenn die Hausbewohner*innen anfangen, den noch betongrauen Hinterhof zu bepflanzen. Die einen mögen es, wenn alles seine Ordnung hat. Wenn die neuen Kräuter bei den letztjährigen Kräutern gepflanzt werden, die Tomaten in die Tomatenkisten kommen, die Beerensträucher alle beieinanderstehen. Und sie pflanzen nur Blumen, die auch wertvoll für Insekten sind. Ja, die einen haben ein konkretes Pflanzenkonzept, das seit Jahren perfektioniert wird. Und das zahlt sich aus - mit einer Rekordernte.
Aber da sind auch die anderen: Die "Haus-Samen-Terroristen". Sie streuen Samen völlig planlos und zufällig in alle Töpfe, egal wie dicht bepflanzt diese schon sind. Samenmischungen wie Bienen-Apéro und Schmetterlingswiese. Da kommt dann eine vielleicht giftige Pflanze direkt zum Schnittlauchsträuchlein, wer weiss. Wie jedes Jahr nerven sich die einen über die anderen über deren Zufälligkeiten. Bis zum Moment, wenn sie das erste zufällige Blümchen wachsen und blühen sehen. Eins nach dem anderen schiesst bis weit in den Herbst aus der Erde. Und so lieben es die einen und die anderen, jeden Tag die neuen Blüten beim morgendlichen Gang durch den Hinterhof zu entdecken.
In dieser Ausgabe des KOMPASS gibt es einiges Neues zu entdecken! Und das ist kein Zufall! Wir widmen uns dem Zufall in Spielen und Pelé zeigt unter anderem die Geschichte des Glücksspiels auf. Jupiter stellt sich die Frage, ob es Zufallszahlen gibt, und Tacker beschäftigt sich mit dem Zufall in den Religionen. Zudem wartet ein spannendes Interview auf dich: Patrick Mühlemann erzählt von seinem Volontariat mit Voyage-Partage.