Seit Gründung der Pfadi vor über 100 Jahren ist die Förderung der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen das Ziel. In den Pfadigrundlagen definiert sich die ganzheitliche Entwicklung durch fünf Beziehungen, die gefördert werden: die Beziehung zur Persönlichkeit, die Beziehung zum Körper, die Beziehung zu den Mitmenschen, die Beziehung zur Umwelt und die Beziehung zum Spirituellen.
In Beziehung sein heisst, eine Bindung einzugehen. Im Pfadiprogramm nehmen die Kinder und Jugendlichen durch Spiele ihren Körper wahr. Sie leben in der Gemeinschaft eines Sommerlagers und erkennen, welche Spielregeln eine funktionierende Gemeinschaft braucht. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und entdecken die eigenen Stärken und werden ermutigt, sich Ungewohntes zuzutrauen. Sie lernen die Natur kennen, schätzen und schützen. Und sie leben ihren Glauben. Durch das vielfältige Pfadiprogramm werden die in der Theorie definierten Beziehungen ganz praktisch und altersgerecht gelebt.
Für die Förderung der Beziehung zum Spirituellen hat der VKP eine Methode entwickelt, welche die Kinder und Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abholt: Animation Spirituelle, abgekürzt Anispi. Wie der Name sagt, sollen die Aktivitäten animiert sein, sollen sich die Kinder und Jugendlichen aktiv beteiligen. Animation Spirituelle ist unsere Methode, die Beziehung zum Spirituellen zu fördern. Dabei ist von einem lebensweltorientierten und ganzheitlichen Ansatz auszugehen. Im Zentrum steht die Aktivität, die Animation. Über die Aktivität, also das Bewegte, das Spielen, das Basteln, das Singen etc. wird Spiritualität erfahrbar, je nach Absicht im Zusammensein, im Sinn des Spiels, im miteinander Reden oder im Gestalten. Mit einer Aktivität werden potenziell alle Beziehungen gefördert, zumindest in einem gewissen Ausmass. Dennoch kann bewusst eine Beziehung herausgehoben werden. Anispi ist nicht konfessionsspezifisch und offen in der Deutung.