Ziel: Mit dem Spiegel erkunden die Kinder und Jugendlichen den Wald und tauchen in eine «verkehrte Welt» ein.
Gedanke: Wie beim Blick in die Glaskugel siehst du die Umgebung mit dem Spiegel verkehrt. So lassen sich neue und unerwartete Eindrücke im Wald zu sammeln.
Geschichte: Geschichte vom Tempel der Tausend Spiegel. In Indien gab es den Tempel der tausend Spiegel. Dieser lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages erklomm ein Hund den Berg. Er lief die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden besteht. Einige Zeit später kam ein anderer Hund den Berg hinauf. Auch er kletterte die Stufen hoch und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Dieser Hund verliess den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden besteht, die ihm wohl gesonnen sind.
Quelle: www.einfachachtsam.de, Autor*in unbekannt
Animation: Etwa sechs bis sieben Kinder oder Jugendliche stellen sich hintereinander in eine Reihe und bilden eine Karawane. In der einen Hand halten sie ihren Spiegel, die andere Hand legen sie auf die Schulter der vorderen Person. Den Spiegel halten sie so an die Nasenspitze, dass sie während des Laufens zum Himmel schauen und die Baumkronen sehen können. Die vorderste Person führt die Karawane. Die Baumkronen sollen ganz genau angeschaut werden. Lustig wird es, wenn die Gruppe «durch einen Ast läuft» oder eine Waldlichtung erreicht. Spannend ist es auch, wenn die Kinder und Jugendlichen mit dem Spiegel auf Entdeckungstour gehen und Blätter, Pilze, Blumen dank dem Spiegel von der Unterseite her betrachten. In der Geschichte vom Tempel der tausend Spiegel prägt das Spiegelbild die Sicht auf ihre Welt. Ist die Welt, die nun im Spiegel wahrgenommen werden konnte, eine scheinbar andere?
Ausklang: Zum Abschluss schreiben alle auf einen Zettel in Spiegelschrift, welche neue «Erkenntnis» sie gewinnen konnten. Die Zettel werden gemischt und verteilt. So werden auch die neuen «Erkenntnisse» geteilt.
Weiterführende Ideen: Wenn wir das Hungertuch fertiggestellt haben, können wir eine kleine Vernissage organisieren, in der das Tuch anderen Jugendlichen oder den Eltern vorgestellt wird. Dies kann man mit einem gemütlichen Zusammensein verbinden.
Dieses Anispi stammt aus akzente & konturen «Glaskugel».