Am 5. September 2018 fand die VKP-Präsestagung 2018 statt. Wiederum
besuchte eine kleine aber umso interessiertere Gruppe Präses die
Veranstaltung zu den Themen "was kann ich von einem/einer
Abteilungsleiter/in (AL) voraussetzen" und "wie bringe ich Gott zur
Sprache". Am Morgen stand der oder die AL beziehungsweise das AL-Team im
Zentrum. Vor einigen Monaten erschien das neue AL-Hilfsmittel Alpha,
darum nutzten wir die Gelegenheit und thematisierten ausführlich die
AL-Rolle. Wird die Frage gestellt, was vorausgesetzt werden kann, muss
zunächst einmal klar sein, was ein/e AL - oder ein AL-Team - alles
macht. Das Alpha bot dazu eine gute Inspiration. Es wurde in den Gruppen
schnell klar, dass die Aufgaben sehr umfassend sind. Eigentlich kann
das eine Person, besonders eine so junge, gar nicht leisten. Und dennoch
funktionieren die meisten Abteilungen. Das liegt einerseits daran, dass
die Ehrenamtlichen unglaublich viel Herzblut in ihre Arbeit stecken
(und auch ein gewisses Mass an Improvisationskunst sich angeeignet
haben), andererseits funktioniert eine Abteilung halt doch vor allem als
Ganzes. Dazu gehören die Leiterinnen und Leiter, aber auch die
verschiedenen Betreuungsrollen, wie der oder die Präses. Es reicht aber
nicht, wenn klar ist, was die AL tun sollten, es muss sich auch
vergegenwärtigt werden, was es dazu braucht. In Gruppen überlegten sich
die anwesenden Präses, welche Kompetenzen erforderlich sind, um eine
Abteilung zu leiten. Bis anhin bewegten wir uns mit unseren Überlegungen
in der Theorie. Entscheidend ist für den Erfolg aber, wie es in der
Praxis, also ganz konkret bei den Abteilungen, aussieht. Die Präses
überlegten darum, wo in ihren Abteilungen etwas weniger gut
funktioniert, vielleicht auch eben Kompetenzen fehlen. Mit diesen
Gedanken gingen wir in den Mittag.
Im zweiten Teil der
Präsestagung beschäftigten sich die Präses mit dem Pfadigesetz und dem
Pfadiversprechen. Gesetz und Versprechen, G&V, bilden eine
eigentlich untrennbare Einheit. Wir Pfadi versprechen, nach dem
Pfadigesetz zu leben oder mindestens unser Möglichstes zu tun. Beim
Versprechen können wir Gott einbeziehen oder nicht erwähnen: Im
Vertrauen auf Gott und zusammen mit euch allen ... oder Zusammen mit
euch allen. Auch in anderen Ländern besteht eine solche Wahlmöglichkeit
oder das Versprechen wird gänzlich selbst verfasst, aber immer mit Bezug
auf das entsprechende Pfadigesetz. Bei der Formulierung haben die Pfadi
die Wahl, wichtig ist hier, dass sich die Pfadi vor dem Ablegen des
Versprechens bewusst entscheiden und sich mit dieser Frage
auseinandersetzen. Noch wichtiger ist, dass die Pfadi frei wählen
können. Und schliesslich vetrauen sie ihrem persönlichen Gott. Die
Diskussion zeigte, dass Gesetz & Versprechen in praktisch allen
Pfadiabteilungen wichtige Pfeiler sind und sehr unterschiedliche
Traditionen bestehen. Dass sich die Pfadiabteilungen viele Gedanken zur
Auseinandersetzung machen zeigt sich auch daran, dass die Pfadi selbst
das Versprechen ergänzen können. Die verbindliche Formel für alle Pfadi
in der Schweiz wird mit persönlichen Schwerpunkten angereichert. So wird
Pfadi gelebt!
Wir bedanken uns bei allen anwesenden Präses
und besonders bei Claudia Jucker / Schlingel, ehrenamtliche Leiterin der
Betreuungskommission der Pfadibewegung Schweiz. Schlingel unterstütze
uns in den Diskussionen mit ihrem grossen Fachwissen zur Betreuung in
der Pfadi.